Vom Gedanken-Puzzle zum Glas-Mosaik
Ein Text von Kerstin Stechl
Die beiden Bodenmosaike im Ober- und Unterstufengebäude der Altkönigschule, Kronberg, die 2006 entstanden sind, gelten als gelungenes Beispiel für die konstruktive Zusammenarbeit verschiedener Seiten: Den Behörden mit ihren strengen Auflagen auf der einen Seite, den Jugendlichen und ihren kreativen Ideen auf der anderen Seite.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Spielerisch und anmutig zugleich schmücken die farbenfrohen Bodenmosaike die beiden Lichthöfe der ansonsten sachlich gestalteten Gebäude. „In vielen Arbeitsstunden haben wir die knapp 7 Meter Länge des ersten Mosaiks im Campus C und danach das etwas Kleinere im Campus B bewältigt“, erklärt die Kronberger Mosaik-Künstlerin Eva Kappes-Jörss, unter deren Federführung die Arbeiten im Rahmen einer Schul-AG entstanden waren. Über einen Zeitraum von 18 Monaten hatte eine Gruppe von 13 Schülerinnen und Schülern der 6. bis 11. Klassen die Mosaike erstellt – vom anfänglichen Entwurf bis hin zur Verlegung kurz vor Fertigstellung der Bauten. Nach den Aussagen von Kappes-Jörss seien die Motive zwar gegenstandslos konzipiert worden, die Umrandung der Objekte hebe dagegen eine oder mehrere zentrale Figuren heraus.
Dies sorge, so die leitende Künstlerin, für genügend Spielraum im Auge des Betrachters, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Stilistisch gehört diese Mosaiktechnik in die Tradition des klassischen Mosaiks. In der Praxis wurde zu Beginn der jeweilige Entwurf (Campus C: Sandra Henritzi, Campus B: Christiane Wend) in Originalgröße auf einen Verlegeplan übertragen, danach wurden die Glassteinchen manuell mit der Mosaikzange geschnitten. So waren zahllose Teilabschnitte in Form von Mosaikmatten entstanden, die schließlich auf den speziell vorbereiteten Untergrund verklebt wurden. Bei diesem letzten Arbeitsschritt konnte das Team auf die reichen Erfahrungen von Kappes-Jörss` Kollegen Bruno Rodi zurückgreifen.
Eine weitere, dritte Mosaikarbeit für die AKS ist derzeit in Planung. Anfang 2010 werden die Vorbereitungen für ein Mosaik im Innenhof der neuen Bibliothek voraussichtlich an den Start gehen.
Danken möchte das Mosaik-Team der AKS an dieser Stelle allen Beteiligten, die zu diesem gelungenen Ergebnis beigetragen haben: Dem Darmstädter Architektenbüro Loewer & Partner, das zum ursprünglichen Ideenwettbewerb angeregt hatte, dem ehemaligen Schulleiter Gerhard Amend, für seinen unermüdlichen Einsatz zur Realisierung des Projekts; dem Bauausschuß, der sich durch die Vorschläge der Schülerinnen schließlich überzeugen ließ, Wolfgang von Gehlen, der im Hochtaunuskreis die Weichen auf politischer Ebene gestellt hat und nicht zuletzt dem AKS-Förderverein, der sein Übriges zur Finanzierung der Mosaike beigetragen hat.
AKS Mosaik-AG unter Leitung von Eva Kappes-Jörss: Linda Aussem, Lea Becker, Sandra Hense, Sandra Henritzi, Christina Gutberlet, Ann-Kristin Jörss, Lilian Krippner, Carlotta Ludig, Simone Theiss, Theresa Philippi, Lina Reinhardt, Florian Vidakovic, Christiane Wend.